Waldbestattung: die friedvolle Natur als letzte Ruhestätte
Die Waldbestattung oder Baumbestattung wird immer beliebter, und das hat gute Gründe. Der Wald strahlt Ruhe, Trost und Hoffnung aus. Mit der Bestattung im Wald geht meistens eine Trauerfeier einher. Die Natur bietet die ideale Kulisse für Trauerfeierlichkeiten und dient dabei zugleich als Gedenkstätte für einen verstorbenen Menschen. Allerdings ist in diesem Fall kein sichtbares Grab vorhanden, damit der Wald seine natürliche Schönheit behält. Nur ein kleines Schild am Baum erinnert an den Verstorbenen. Trotzdem kann die Grabstätte zu jeder Zeit aufgesucht werden.
Besonderheiten der Baumbestattung
Die Trauerfeier im Wald kann sehr individuell gestaltet werden. Angehörige haben unzählige Möglichkeiten, bei der Gestaltung des Abschieds mitzuwirken. Außerdem sind die Beisetzungsgebühren wesentlich geringer als die einer gewöhnlichen Bestattung. In der Regel liegen die Aufwände einer Baumbestattung unter den Kosten anderer Bestattungsarten. Die Waldbestattung setzt allerdings eine Kremation voraus. Das bedeutet, dass der Leichnam verbrannt wird. Eine Bestattung im Sarg ist nicht möglich. Die spezielle Bio-Urne wird dann an einem Baum, den sich die Hinterbliebenen selbst aussuchen können, beigesetzt. Zudem kommt nicht jeder Wald für eine Baumbestattung infrage. Es muss sich dabei um einen speziellen Friedwald handeln, in dem die Beisetzung von Urnen erlaubt ist. Es gibt zahlreiche Bestatter, die Baumbestattungen anbieten. An diese kann man sich im Zweifelsfall wenden.
Ablauf der Trauerfeier
Im Todesfall wird der Verstorbene vom Bestatter abgeholt und hygienisch versorgt sowie auf das Krematorium vorbereitet. Im Anschluss wird der Leichnam ins Krematorium überführt. Nach der Einäscherung wird die Urne, welche aus biologisch abbaubarem Material besteht, zum gewünschten Wald, in dem die Waldbestattung stattfinden wird, überführt. Die Trauerfeier selbst können die Angehörigen frei nach ihren Wünschen und Vorstellungen gestalten. Sie können obendrein am Ablauf mitwirken. Die Bestattung im Wald hat einen großen Vorteil: hier ist man frei von Konventionen und Zwängen. Auch eine stille Beisetzung ist möglich. Möchte man die Trauerfeier von einem Pfarrer oder Trauerredner durchführen lassen, ist dies ebenfalls kein Problem. Es besteht überdies die Möglichkeit, eigene Rituale oder Gedichte einzubinden.
Musikalische Begleitung und Grabgestaltung
Auf Wunsch wird die Waldbestattung musikalisch begleitet. Viele entscheiden sich für einen Musiker, oder installieren eine Musikanlage vor Ort. Falls sich unter den Angehörigen musikalisch Begabte befinden, sind diese herzlich eingeladen, ihren Teil dazu beizutragen. In der Regel wird bei Baumbestattungen von Dekorationen abgesehen, damit die natürliche Schönheit des Waldes nicht gestört wird. Allerdings besteht die Möglichkeit, Bilder aufzustellen oder Blumen auf das Grab zu legen. Grabsteine gibt es in den meisten Fällen nicht. Allerdings haben Angehörige die Möglichkeit, eine Namenstafel am jeweiligen Baum anzubringen. Die Urne kann übrigens selbst zum Grab getragen werden. Im Anschluss führt ein Förster die Beisetzung durch. Sobald alle Gäste die Trauerfeier verlassen haben, verschließt der Förster das Grab.